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GHB-Vergiftung: was im Notfall zu tun ist

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Liquid Ecstasy (GHB) wird von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Partydroge konsumiert. Mit “echtem” Ecstasy, dem aufputschenden Amphetamin MDMA, hat es jedoch wenig zu tun. Seine Wirkung ist am ehesten mit Alkohol oder Benzodiazepinen vergleichbar, in der Medizin ist es als Narkotikum zugelassen. Trotzdem gewinnt “Liquid E” in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Damit steigt auch die Zahl der Konsumenten, die eine Überdosis erleiden. Zwar verläuft eine GHB-Vergiftung in der Regel ohne Komplikationen, vereinzelt kommt es aber auch zu Todesfällen.

Symptome einer GHB-Vergiftung

Die Symptome einer akuten GHB-Vergiftung ähneln teilweise denen einer Alkoholvergiftung. Ab einer bestimmten Dosis treten Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Sprachstörungen auf. Bei noch höheren Dosen können verlangsamter Herzschlag, Krämpfe, Atemdepression oder Atemstillstand sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma auftreten. Die Kombination von Bewusstlosigkeit und Erbrechen ist besonders gefährlich, da sie zum Erstickungstod führen kann.

Was im Notfall zu tun ist

Die Gefahr einer Überdosierung von GHB ist hoch, die Symptome sind für den Laien jedoch kaum von einer Alkoholvergiftung zu unterscheiden. Ein häufiges Anzeichen ist starke Schläfrigkeit, gefolgt von einem mehrstündigen Tiefschlaf. In dieser Phase kann sogar der Lidreflex verschwinden. Es ist dann schwer zu beurteilen, ob jemand nur schläft oder im Koma liegt. Spätestens jetzt muss der Notarzt gerufen werden. Bis zu seinem Eintreffen darf der Betroffene nicht allein gelassen werden, insbesondere ist die Atmung regelmäßig zu kontrollieren.

GHB-Vergiftungen vermeiden

Einen risikofreien Konsum von Liquid Ecstasy (GHB) gibt es nicht. Auch für junge und gesunde Menschen ist die Substanz nicht ungefährlich. Die Einhaltung der Safer-Use-Richtlinien kann jedoch helfen, eine GHB-Vergiftung zu vermeiden. Es ist ratsam, die Droge nie alleine zu konsumieren. Eine Person der Gruppe sollte nüchtern bleiben, um im Notfall geeignete Maßnahmen ergreifen zu können.

Da bei Schwarzmarktprodukten der Wirkstoffgehalt nicht bekannt ist, sollte die Wirkung mit einer kleinen Dosis getestet werden. Bei nüchternem Magen ist die Dosis entsprechend zu reduzieren. Psychisch labile Personen sowie Herz- und Nierenkranke sollten auf den Konsum verzichten.

Gefahren durch Produkte vom Schwarzmarkt

Liquid Ecstasy ist relativ leicht erhältlich. Oft sind es befreundete Cannabis-Dealer, über die Jugendliche zum ersten Mal mit der Droge in Kontakt kommen. Auch im Internet gibt es Shops, in denen GHB bestellt werden kann. Wie hoch der Wirkstoffgehalt dieser Produkte ist, kann nur ein Labor feststellen. Manchmal wird auch die chemische Vorstufe GBL als “Liquid Ecstasy” verkauft. Diese Substanz hat die gleiche Wirkung, kann aber die Schleimhäute verätzen. Bei GHB-Tropfen aus der Apotheke ist die Qualität dagegen immer gewährleistet. Da diese aber nur mit ärztlichem Rezept erhältlich sind, greifen Gelegenheitskonsumenten vor allem auf Angebote des Schwarzmarktes zurück – mit allen damit verbundenen Gefahren.

Siehe auch

Liquid Ecstasy: GHB schwer zu dosieren


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