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Vorsicht bei Liquid Ecstasy: die Droge ist schwer zu dosieren

Liquid Ecstasy: GHB schwer zu dosieren

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Liquid Ecstasy ist eine beliebte Partydroge. Kleine Mengen machen euphorisch, hohe Dosen machen wehr- und willenlos oder führen ins Koma. Kriminelle setzen die Substanz in Form von K.o.-Tropfen ein, um ihre Opfer außer Gefecht zu setzen. Auch wer Liquid Ecstasy als Partydroge konsumiert, kann Probleme mit der Dosierung bekommen.

GHB: Partydroge und K.-o.-Substanz

Ein paar Tropfen GHB wirken fast wie eine Pille Ecstasy: Man wird gut gelaunt, energiegeladen und kontaktfreudig. Doch wer nur ein paar Milliliter zu viel nimmt, ist buchstäblich k.o. Man fühlt sich plötzlich abgespannt, ausgelaugt, kraftlos, matt und müde. Nachlegen bringt nichts, das würde den Zustand nur verschlimmern. In manchen Fällen kommt es zu einem komatösen Schlaf. Wer am nächsten Tag aufwacht, hat einen schlimmen Kater und kann sich nicht erinnern, warum.

Dennoch gibt es Tausende von Menschen, meist Jugendliche, die GHB als Party- und Freizeitdroge konsumieren. Dass sie oft Schwierigkeiten haben, die Substanz richtig zu dosieren, zeigt der Global Drug Survey 2018, eine (Online-)Umfrage, an der jedes Jahr über über 100.000 Personen aus 44 Ländern teilnehmen. Unter den Freiwilligen, die den Fragebogen ausfüllten, waren mehr als 1000, die im vergangenen Jahr GHB oder GBL konsumiert hatten. Das schockierende Ergebnis: Vier Prozent der weiblichen und zwei Prozent der männlichen Konsumenten gaben an, mindestens einmal wegen der Droge ambulant behandelt worden zu sein. Die Rate ist damit mehr als doppelt so hoch wie bei Alkohol, Amphetaminen oder Kokain.

Liquid Ecstasy: Risikobewusstsein mangelhaft

Warum kommt es gerade bei Liquid Ecstasy so häufig zu Notfällen, die eine ärztliche Behandlung erfordern? Ein Grund ist die schwierige Dosierbarkeit der Droge. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, werden je nach Mageninhalt, Körpergewicht und Gewöhnung etwa 0,5 ml bis 1,5 ml der Flüssigkeit benötigt. Wer auch nur einen Milliliter zu viel nimmt, erleidet eine Überdosis mit den bekannten Folgen: Blutdruckabfall, verlangsamte Atmung, Bewusstlosigkeit. Der Dosierungsspielraum ist also viel enger als bei den meisten anderen gängigen Drogen.

Ein weiterer Grund sind die Konsumenten selbst, die sich der Risiken oft nicht bewusst sind oder sie nicht ernst genug nehmen. Obwohl bekannt ist, dass der Konsum von GHB in Kombination mit Alkohol gefährlicher ist als der alleinige Konsum, gab jeder fünfte Befragte an, beide Substanzen zusammen zu konsumieren.

Liquid Ecstasy Safer Use

Wenn Liquid Ecstasy angeboten wird, ist es am besten, die Droge einfach abzulehnen. Wer es trotz aller Warnungen unbedingt ausprobieren möchte, sollte sich langsam an die Dosis herantasten. Auch wenn die erwünschte Wirkung nicht sofort eintritt, sollte man mindestens zwei Stunden warten, da vorzeitiges Nachlegen oft zur Überdosierung führt. Mischkonsum jeglicher Art, vor allem aber mit Alkohol, sollte zur eigenen Sicherheit vermieden werden.

Der regelmäßige Konsum von Liquid Ecstasy kann zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit führen. Ein Entzug sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte nach jedem Konsum eine mehrwöchige Pause eingelegt werden.

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  1. „Na, die wird halt betrunken gewesen sein. . . Solche Nachrede belastet Menschen zusatzlich, denen durch K.-o.-Tropfen ohnehin schon Schaden zugefugt wurde. Bisher ist eine gangige Substanz, die zu komatosem Schlaf fuhren kann, nicht gut nachweisbar: Gammahydroxy-buttersaure, kurz GHB. In leichter Dosierung wird es als Partydroge, Liquid Extasy, eingenommen, weil es schnell zum Rauscheffekt fuhrt. Hoher dosiert entstehen daraus K.-o.-Tropfen, die bei Sexualdelikten oder Raububerfallen eingesetzt werden und die meist von Gedachtnislucken begleitet sind. „Generell gilt GHB als schwer nachweisbar, da unser Korper selbst GHB produziert und extern zugefuhrtes GHB schnell abgebaut wird , sagt Bernd Bodiselitsch, Geschaftsfuhrer von Imprint Analytics. Sein Team entwickelte mit dem Klinischen Institut fur Labormedizin der Med-Uni Wien – gefordert im Kiras-Sicherheitsprogramm des Technologieministeriums – eine Methode, wie man das korpereigene GHB von extern zugefuhrtem unterscheiden und so den Opfern ihre Glaubwurdigkeit zuruckgeben kann.

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